Equal Care Day Festival 2024

  • Wann: Donnerstag, den 29. Februar 2024 von 9:00 bis 23:00 Uhr
  • Wo: Im Kulturzentrum AFROTOPIA, Biedermannplatz 19, 22083 Hamburg-Barmbek
  • Was:
    • Vielfältige Workshops und Fachvorträge mit Expert*innen der Care-/Sorge-Arbeit
    • Who cares? Panels zur facettenreichen Sorgearbeit mit freiwillig Engagierten, NGO-Stimmen und Unternehmerinnen, Politikerinnen und Forschenden
    • Marktplatz der Möglichkeiten mit bunten Infoständen
    • Die Kunst des Sorgens: Ein künstlerischer Programmrahmen
    • Caring performances: Nichts bewegt sich ohne Musik und Tanz
  • Wer: Alle sind willkommen! Auch Kinder, denn wir haben eine Kinderbetreuung durch Aktion Kinderparadies / Betreute Kinderspielplätze Hamburg e.V.!


Care-Arbeit ist das Fundament eines guten Miteinander und einer gesunden Demokratie. Dabei begegnet uns Care als bezahlte und unbezahlte Fürsorge und Selbstsorge überall in unserem Leben.

Sie beginnt mit der Versorgung Gebärender und der Begleitung Neugeborener. Es geht weiter um die Betreuung, Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Auch die Pflege von Menschen, die krank oder behindert sind, ist ein wichtiger Bereich. Schließlich bezieht Fürsorgearbeit auch die Altenpflege und die Unterstützung von Menschen am Ende ihres Lebens mit ein. Es bedeutet auch, Menschen aus anderen Ländern willkommen zu heißen und sie zu unterstützen.

Equal Care schaut auf die faire und, so die Übersetzung in etwa, gleichberechtigte Verteilung von Sorgearbeit. Oft sind es die Frauen, die immer noch deutlich mehr unbezahlte Care-Arbeit leisten, häufiger zuhause sind und, wenn sie erwerbstätig arbeiten, weniger verdienen. Das spiegelt sich dann in der deutlich größeren Altersarmut bei Frauen wider.

Das Festival möchte auf die Bedeutung all dieser Aufgaben aufmerksam machen und für Gerechtigkeit und gleiche Anerkennung kämpfen. Es geht darum, dass alle, die sich um andere kümmern, die gleiche Wertschätzung und Unterstützung verdienen, unabhängig von ihrem Geschlecht, Alter, Herkunft.

Auf dem ersten Equal Care Day Festival in Hamburg zeigen wir, wie wichtig unser Engagement und unsere Projekte für ein gutes und faires Zusammenleben sind. Gemeinsam mit Engagierten, Politiker*innen, Forscher*innen und Unternehmer*innen feiern wir die bunte Kraft und Vielfalt aus den Bereichen Bildung, Integration, Pflege und mehr!

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig und wertvoll funktionierende Infrastruktur für die Daseinsvorsorge ist. Außerdem wurde durch die Pandemie in der Öffentlichkeit sichtbar(er), wie viel Zeit für private Sorgearbeit benötigt wird. Die Anerkennung war jedoch kurz, und es gab keine langfristigen Verbesserungen. Systemrelevante Infrastrukturen werden immer mehr privatisiert oder in die Zivilgesellschaft verlagert, statt dass sie von staatlichen Finanzstrukturen bereitgestellt werden. Das setzt Freiwillige und gemeinnützige Organisationen unter Druck, weil sie wissen, dass Hilfebedürftige keine Unterstützung erhalten, wenn sie aufgrund der hohen Belastung aufgeben. Die finanzielle Unsicherheit verstärkt den Wettbewerb um Fördermittel, was kooperative und nachhaltige Ansätze schwächt und demokratisches, solidarisches Handeln erschwert.

Wir wollen bessere Bedingungen schaffen. Mit dem Equal Care Day Festival und vielen weiteren Aktionen darüber hinaus sind wir gemeinsam lauter: Rahmenbedingungen in der Care-Arbeit müssen auf politischer und institutioneller Ebene besser werden, Daseinsvorsorge darf nicht in schlecht oder nicht bezahlte Strukturen überführt werden, Selbstsorge und Fürsorge müssen mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung erfahren. Menschen müssen für Menschen da sein können, ohne sich selbst aufzugeben.

Und damit ihr alle mit dabei sein könnt, möchten wir da sein für eure Kinder. Wir bieten euch am 29. Februar von 9 bis 19 Uhr eine kostenlose Betreuung eurer Kinder.

Die Aktion Kinderparadies Betreute Kinderspielplätze Hamburg e.V. wird im Rahmen des Festivals eine kostenlose Kinderbetreuung für max. 25 Kinder im Alter von bis zu 12 Jahren anbieten. Es wird eine Holzwerkstatt für Kinder geben sowie eine Vielzahl kreativer Mal- und Bastelangebote und Möglichkeiten zur Bewegung.

Der Verein ist ein Jugendhilfeträger. Auf 17 öffentlichen Spielplätzen bieten sie betreutes Spielen für Kinder im Alter von einem bis sechs Jahre an. Die Kinder werden von pädagogisch geschulten, ehrenamtlichen Betreuer*innen begleitet. Die Kinder spielen bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit draußen, was ihre Fitness stärkt und ihr Immunsystem fördert. Neben den üblichen Spielgerüsten nutzen die freiwillig Engagierten auch Bewegungsparcours, Fahrzeuge, Sandspielzeug, Puppenwagen, Kinderküche, Kinderbesen und vieles mehr an. Die Spielplatzkinder entdecken spielerisch und in ihrem eigenen Tempo ihre Fähigkeiten. Im Laufe der Zeit gewinnen sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten und lernen, ihre Aufgaben selbst einzuschätzen und zu bewältigken, wobei sie in Bereichen, in denen sie Unterstützung benötigen, Hilfe erhalten. Die vielfältigen Spielangebote und die naturnahe Umgebung sollen die Neugier der Kinder wecken und sie zum Forschen und Ausprobieren anregen. Durch das gemeinschaftliche Erleben in der Gruppe lernen die Kinder voneinander nicht nur, wie sie bestimmte Aufgaben meistern können, sondern auch Unterschiede zu erkennen und zu respektieren sowie Kooperationsfähigkeiten zu entwickeln, die Bedürfnisse anderer zu erkennen und Empathie zu zeigen.

Aktion Kinderparadies freut sich auf eure Kinder während des Equal Care Day Festivals!


Begrüßung Haus des Engagements & Landesfrauenrat Hamburg e.V.
Politisches Grußwort von Mareike Engels, Erste Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft

(09.15-09.45 Uhr)

Begrüßung und Vorstellung aller Bühnen
Almut Schnerring und Sascha Verlan, Equal Care Day Gründer*innen

(09.45-10.15 Uhr)

Keynote “Die Kraft liegt im Kollektiv: Equal Care und Solidarität” (als Stream aus der digitalen Bühnenlandschaft)
Mareike Fallwickel, Autorin

(10.15-10.45 Uhr)

CARE PRISMA
Was ist Care-Arbeit? Bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit in der Zivilgesellschaft.

Diskussion mit
Prof. Dr. Wolfgang Menz, Arbeitssoziologe und Professor Fachbereich Sozialökonomie an der Universität Hamburg
Sandra Berkling, Stellvertretende Geschäftsführerin AGFW Hamburg
Kerrin Stumpf, Geschäftsführerin Leben mit Behinderung Elternverein e.V.
Sabine Ritter, Ko-Landessprecherin Die Linke Hamburg
Katty Nöllenburg, Moderation

(11.00-11.45 Uhr)

CARE & SOZIALE NOT
Vom wirtschaftlichen Risiko, Mutter zu sein. Warum Care-Arbeit Mütter in präkeren Lebensverhältnissen doppelt hart trifft.

Impulsvortrag und Podiumsdiskussion mit
Kirstine Fratz, Kulturwissenschaftlerin und Zeitgeist Forscherin
Britta Maihofer, Diplom-Sozialpädagogin und Heilpraktikerin für Psychotherapie, Systemische Therapie und Beratung
Andreas Lipkow, Finanzmarktexperte
Mareike Engels, MdHB, Sprecherin für Soziales, Frauen und Gleichstellung in der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion

Katty Nöllenburg, Moderation
(12.00-12.45 Uhr)

CARE & KI
Künstliche Intelligenz (KI): Neue Wege in alte Strukturen?

Impulsvortrag von Anselm Fehnker, Artificial Intelligence Center Hamburg e.V. (ARIC)
(14.00-14.15 Uhr)

IT CARES FOR CARE!
Equal Care im Tech-Sektor: Monokultur und Fachkräftemangel fair angehen!

Diskussion mit
Dr. Wibke Jürgensen, Geschäftsleitung iteratec
Prof. Dr. Eva Bittner, Professorin für Wirtschaftsinformatik und sozio-technische Gestaltung, Universität Hamburg
Yasemin Efiloglu, Digital- und KI-Strategin, Co-Vorsitzende VOLT Berlin
Lena John, Informatikerin und Gründerin ITgirls
Anselm Fehnker, Moderation

(14.15-15.00 Uhr)

GELEBTE VEREINBARKEIT
Ein Gewinn für alle im Unternehmen!

Politischer Impulsvortrag von Staatsrat Tim Angerer, Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration
und Diskussion mit
Lukas Hurrle, Führungskraft bei NIVEA Beiersdorf und Väternetzwerk „Dad.icated“
Kati Imbeck, Autorin, Referentin, Mutter, Enkelin
Ricarda Scholz, DGB-Projektleitung „Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten“
Michel Rothgaenger, Geschäftsführer „Transport Talent“
Sabine Pfeifer, Pflegende Angehörige und Angestellte
Sarah Schröder, Moderation

(15.00-15.45 Uhr)

FAMILIEN-CARE-ARBEIT UND DEMOKRATISCHE TEILHABE
Notwendigkeit und Anforderungen an die Vereinbarkeit von Care-Arbeit und gesellschaftlichem Engagement

Impuls und Diskussion mit
Heidi Lyck, Mitglied geschäftsführender Vorstand und Landesfrauenvertreterin des Sozialverbands VdK Nord e.V.
Nadine Neumann, Bezirksversammlung Altona Bündnis 90/Die Grünen
Carmen Zakrzewski, Deutscher Frauenring e.V. und Moderation

(17.00-17.45 Uhr)

TRANSKULTURELLE NETZWERKSTATT
Care in migrantischen Organisationen

Impuls und Diskussion mit
Marcela Braak, Mitarbeiterin beim Paritätischen Kompetenzzentrum Migration und Kunstvermittlerin

Yama Waziri, Dipl. Sozialpädagoge und Vorstand First Contact e.V.
Sunny Kapoor, Vorsitzender Zentralrat der Inder in Deutschland e.V.
Sarah Fehnske, Clara Janisch, Carla Waitkus, Studentinnen Politikwissenschaft Public und Nonprofit, Universität Hamburg

Güler Ulaş, Vorstand Migrantinnen Bund Hamburg e. V., Vorstand Landesfrauenrat Hamburg e. V. 
Dr. Maryam Rutner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschungsinstitut DeZIM und Moderation
(18.00-18.45 Uhr)

LESUNG
mit Alexandra Zykunov

Die Bestseller-Autorin, Journalistin und Speakerin liest aus
ihrem neuen Buch „Was wollt ihr denn noch alles?!“

(19.00-21.00 Uhr)


Das Festival wird von dem Landesfrauenrat Hamburg e.V., dem Haus des Engagements und dem AKTIVOLI-Landesnetzwerk Hamburg e.V. veranstaltet.

Damit bündeln zwei große Dachverbände Wissen, Erfahrungen und Kräfte: AKTIVOLI als Stimme für Hamburgs Engagement und der Landesfrauenrat als Hamburgs größte Frauenlobby mit 300 Mitgliedsorganisationen setzen sich gemeinsam ein für mehr Sichtbarkeit, Wertschätzung und bessere Bedingungen in der Care-Arbeit.

Das Haus des Engagements bringt eine bunte Community aus allen Engagementfeldern mit und unterstützt eine vielfaltsbewusste Programmgestaltung. Darüber hinaus haben wir mit über 40 großen und kleinen Trägern hamburgweit das fachliche, kreative und musikalische programm gestaltet.

Mit unserem Programm sind wir Teil der Initiative Equal Care, die seit 2016 ganz Deutschland zum Thema Equal Care vernetzt und die bundesweite Übertragung des Programms in eine digitale Care-Landschaft möglich macht.